Projektbearbeiter:
Edwin Greim, Peter Braun, Carsten Sell
Bedingt durch die Abgelegenheit, die ungünstige Topographie mit ihren steilen Tallagen und dem rauen Klima war es in der Vergangenheit im Frankenwald schon immer schwer, den eigenen
Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Die Bevölkerung sicherte ihr Auskommen im Rahmen sogenannter Hausindustrien mit Tätigkeiten, wie der Handstickerei, dem Spitzenklöppeln, dem Schanzenbinden
sowie – speziell im südlichen Teil des Frankenwaldes – der Handweberei. Von den ehemals prägenden Weberhäusern haben sich nur wenige originalgetreu erhalten. In der neu gestalteten Ausstellung
„Weberhäuser im südlichen Frankenwald“ wird das Leben und Arbeiten der Weberhaus-Bewohner umfassend dokumentiert. Ziel der Präsentation im Oberfränkischen Textilmuseum in Helmbrechts ist es
darüber hinaus, auf die Erhaltungswürdigkeit der wenigen noch verbliebenen authentischen Weberhäuser hinzuweisen und eine dauerhafte und fortschreibbare Dokumentation zu gewährleisten.
Gezeigt werden historische Aufnahmen der Nailaer Fotografen Willi und Reinhard Feldrapp, Darstellungen von Weberhäusern aus dem Nachlass des Hausforschers Karl Bedal sowie Bilder des
Helmbrechtser Malers Hans Hohenberger und des Wüstenselbitzer Malers und Unternehmers Richard Rausch. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft.
In Vorbereitung der Ausstellung wurden zusätzlich in einem Bereich von 300 km2 die noch existierenden Weberhäuser im südöstlichen Frankenwald kartiert und beschrieben. Die Ergebnisse sind der
Öffentlichkeit in einem Online-Portal
zugänglich (www.kleks-online.de).
Die Ausstellung und die Kartierung sind Teil eines groß angelegten Projektes zur Dokumentation und Vernetzung der noch vorhandenen Weberhäuser im südlichen Frankenwald. Als Projektträger konnte
die Stadt Helmbrechts gewonnen werden. In mehreren Gesprächsrunden wurden die örtlichen Vereine (Obst- und Gartenbauverein, Feuerwehr, Turnverein) mit eingebunden.