Projektbearbeiter/-innen:
Edwin Dippacher, Hans Müller, Ingrid Saal, Lutz Wagner
Wie in vielen Ländern Europas hat die Bewässerung von Grünland auch in den Tälern der Fränkischen Schweiz eine lange Tradition. Um die Ernteerträge von Wiesen zu verbessern, wurde Wasser aus
Fließgewässern wie der Wiesent oder der Trubach über künstliche Gräben auf die Wiesen geleitet. Damit konnten Dünge- und Frostschutzeffekte sowie eine Feuchtigkeitszufuhr erzielt werden.
Für eine geordnete Wässerung war neben baulichen Maßnahmen (Gräben, Wehre, Schütze) auch eine straffe zeitliche Organisation der beteiligten Bauern notwendig, die sich dazu in
Wässergenossenschaften zusammenschlossen. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft (Flurneuordnung, Düngung) und Umwandlung von
Grünland in Ackerflächen wird die traditionelle Wiesenbewässerung heute kaum noch genutzt. Damit sind die dafür benötigten Anlagen vom Verfall bedroht. Die Bedeutung noch vorhandener Elemente des
Bewässerungssystems ist für die nachwachsende Bevölkerung mit der Zeit nicht mehr erkennbar.
Ziel des Projektes war es, anhand eines lokalen Ausschnittes die historische Bedeutung der Wiesenbewässerung in den Tälern der Fränkischen Schweiz sichtbar zu machen. Dazu wurden sechs
Schautafeln für die Information vor Ort erstellt. Zusätzlich wurden deren Inhalte auf mobile Stellwände gedruckt. Diese können an wechselnden Orten wie in den Gemeindeverwaltungen, der
Tourismuszentrale oder dem Landratsamt gezeigt werden. Zusätzlich fasst ein Flyer die Informationen der Tafeln zusammen. Das Projektteam erhielt Unterstützung von der Gemeinde Pretzfeld mit ihrer
Ersten Bürgermeisterin Rose Stark, dem Ortsheimatpfleger Herrmann Bieger sowie zahlreichen weiteren Bürgern.